Türkischer Basar und Gazino: Dokumentation der Geschichte und Bedeutung eines zentralen Ortes der türkischstämmigen Community in Schöneberg
SoziaI label e.V. dokumentiert nach und nach durch verschiedene Projekte die Geschichte der zeitgenössischen Migration im Bezirk Tempelhof-Schöneberg und stellt die Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Dafür haben wir eine Homepage eingerichtet: https://migrationsgeschichten-die-verbinden.de. Ebenso planen wir, verschiedene Publikationen zum Thema. Die erste wird im November 2025 zur Geschichte der südkoreanischen Immigration nach Tempelhof-Schöneberg erscheinen.Im Mittelpunkt des vorliegenden Projekts steht die Dokumentation der Geschichte und Bedeutung des Türkischen Basars und des Musikclubs Gazino, zentralen Orten der türkischstämmigen Community in Schöneberg in den 1970er und 1980er Jahren.
Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es, die Geschichte des Gazino und des Türkischen Basars als Teil der Berliner Geschichte festzuhalten, damit sie nicht vollends in Vergessenheit gerät. Neben der Veröffentlichung der „Ergebnisse“ der Zeitzeug_innen-Gespräche und Fotos auf unserer Homepage zur Geschichte der Migration, ist vorgesehen, die Audios, Dokumente und Fotos aus der Zeit dem bezirklichen Museumsarchiv zu überlassen.
Das Archiv des Schöneberg Museums und das Interkulturelle Haus haben inzwischen einen Sammlungsaufruf gestartet und Menschen gebeten, sich zu melden, wenn sie für Interviews bereitstehen und/oder Bildmaterial überlassen können.
Am 11.10.25 veranstaltet das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg in der Steinmetzstraβe ein Musik-und Straβenfest zu Ehren der türkischen Community, die den Türkischen Basar und den Musikclub Gazino seit den 1970er Jahren bis Anfang der 1990er Jahre in dem bis 1993stillgelegten Bahnhof Bülowstraβe betrieben hat. Bei dieser Gelegenheit wollen wir Menschen finden, die diesen Ort erlebt haben und uns in Interviews etwas darüber erzählen können: Menschen, die dort getanzt, gesungen, gekauft, verkauft, gejubelt, geweint oder gemeckert haben oder in der Umgebung alles miterlebten…
Ein zentrales Ziel ist es, ihre Geschichten und Erlebnisse in Zeitzeug_innen-Gesprächen festzuhalten,zu transkribieren und der Öffentlichkeit in geeigneter Form auf unserer Homepage zum Thema Migrationsgeschichte zugänglich zu machen. Ein kleines Video mit Originaltönen soll fertiggestellt werden, und Ausschnitte der Interviews sollen auf der Homepage abrufbar sein. Auch Fotos und Videos zum Thema wollen wir sammeln und ggf.hochladen.
Erste Projektphase: Sammeln von Erzählungen und (Foto-/Video-)Material
Wir planen, beim Musik- und Straßenfest zum Thema Gazino und Türkischer Basar am 11.Oktober zwischen 13 und 19 Uhr gemeinsam mit der Stadtteilkoordination Schöneberg Nord und dem Interkulturellen Haus ein Zelt einzurichten. Hier können Zeitzeug_innen bei Tee,Kaffee und Gebäck von ihren Erinnerungen an das Gazino und den Türkischen Basar berichten-insbesondere auch davon, was dieser Ort ganz persönlich für sie- und als empowernder und sehr sichtbarer Ort für die türkische Community-bedeutet hat. Ein Team von zwei Personen macht die Interviews. Zentrale Gedanken werden auf Moderationskarten festgehalten und auf einem Banner präsentiert. Dadurch können andere Besucher _innen des Fests einen ersten Einblick in die Geschichte des Gazino und des Türkischen Basars erhalten. Ebenso werden wir im Zeitzeug_innen-Zelt Fotos des ehemaligen Türkischen Basars aufhängen. Die Aktivitäten im Zeitzeug_innen-Zelt sind Grundlage für die Gewinnung weiterer Personen, die für Interviews zum Thema zur Verfügung stehen:
Der Senior _innen-Treff der Stadtteilkoordination in der Pallasstraβe hat sich bereit erklärt,an diesem Tag sich im Begegnungszelt zu treffen und sich interviewen zu lassen und sich über die Erlebnisse im Gazino und Türkischen Basar auszutauschen.
Ein zweites Team macht Videoaufnahmen der Aktivitäten im Zelt, nimmt einzelne Interviews auf und geht über das Straβenfest und macht die Besucher_innen auf unser Zeitzeug_innen-Zelt aufmerksam und führt spontane Interviews zum Thema durch.
Zweite Projektphase:Weitere Interviews und Aufbereitung des gesammelten Materials
In einem Erzählcafé im Interkulturellen Haus sollen am Freitag, 17. Oktober und ggf. auch am 24.10.weitere Gespräche mit Zeitzeug_innen zum Thema geführt werden.
Das Videoteam bereitet das aufgenommene Material auf und schneidet ein kurzes Video mit Originalbildern und-tönen zusammen, das auf der Homepage publiziert wird.